Beim Eintreffen werden die Tagesgäste zunächst von einer Mitarbeiterin persönlich begrüßt und in unser „Wohnzimmer“ begleitet. Um den Besuchern die Möglichkeit zu geben, in ihrem Tempo morgens bzw. nach der Mittagsruhe, anzukommen, bleiben die Mitarbeiterinnen mit ihnen noch einige Zeit im Wohnzimmer sitzen, so lange, bis alle in das Esszimmer zum vorbereiteten Frühstück oder Kaffeetrinken gehen.

Der Tagesablauf besteht aus aktiven Phasen und aus Zeiten der Ruhe, damit die Besucher nicht überfordert werden. Für die Mittagspause bietet die Tagespflege einen Ruheraum mit Betten. Zudem gibt es die Möglichkeit sich im Wohnzimmer in einem Sessel auszuruhen oder sich im Sommer auf eine Liege im Garten zu legen. Menschen, die an keinen Mittagsschlaf gewöhnt sind oder sonst zu unruhig dafür sind, können eine Tasse Kaffee trinken, Zeitung lesen, Kreuzworträtsel, etc. machen.

Ferner wird darauf geachtet, dass z. B. die Tische so gedeckt werden oder die Blumen so dekoriert sind, wie es den alten Menschen von früher vertraut ist. Normale, zum Alltag gehörende Gerüche werden nicht unterdrückt. In der Küche darf es nach Mahlzeiten riechen, in der Waschküche nach Wäsche. Bei all diesen Tätigkeiten des eindeckens, kochens, etc. werden die Tagesgäste einbezogen. Die Mahlzeiten strukturieren den Tag in der Tagespflege. Sie werden gemeinsam in dem Wohn/ -Esszimmer eingenommen. Um dem Bedürfnis nach Sicherheit und Orientierung gerecht zu werden, haben die Besucher dort einen festen Platz.

Wer kann und will, darf in der Küche helfen. Es werden Kuchen gebacken, Kartoffeln geschält, Wunschzettel mit Lieblingsessen aufgehängt, die nach und nach gekocht werden. Wir gestalten Themenwochen und – nachmittage z.B. Apfel, Kartoffel, Kräuter…, Jahreszeit gemäß wird Marmelade gekocht, Saft gemacht etc.

Im Umgang mit den Küchengerätschaften achten wir darauf, sie so zu verwenden, wie es den alten Menschen aus ihrer Biographie vertraut ist. So wird z. B. Kuchen nicht aus Fertigmischungen hergestellt sondern angerührt. Wir versuchen ein Gleichgewicht zu schaffen zwischen den Anforderungen neuer ernährungsphysiologischer Erkenntnisse und alten Koch- und Backgewohnheiten.

Den Jahreszeiten und kirchlichen Festen entsprechend wird die Tagespflege geschmückt.

Neben den alltäglichen Tätigkeiten kommt in unserer Tagespflege der Bereich der Aktivierung hinzu. Die individuelle Ansprache, die individuelle Herausforderung ist ein wichtiger Aspekt der aktivierenden Betreuung. Nicht überfordern – sondern fordern! Dies gilt für den körperlichen und den intellektuellen Bereich der Tagesgäste. dazu stehen eine Vielzahl an therapeutischen Möglichkeiten zur Verfügung, die unserer Pflegefachkräfte einsetzen.